Den Aufbau aller Einrichtungen und Möglichkeiten zum Erwerb von Bildung wird allgemein als Bildungssystem bezeichnet. Das Bildungssystem in Deutschland wird in fünf Stufen unterteilt, wobei die ersten drei zusammen das deutsche Schulsystem bilden.
Bildungssystem – Die fünf Stufen
1. Primarbereich: Grundschule
Im Regelfall besuchen Kinder ab dem sechsten Lebensjahr die Grundschule, die vier Jahre umfasst ( in Berlin und Brandenburg sind es 6 Jahre ).
Da in den ersten Schuljahren die Kinder nur ihre Leistungsfähigkeit verbessern sollen, werden in den ersten beiden Jahren die Kinder verbal beurteilt und bekommen keine Noten. Während der Grundschule wird sich hauptsächlich auf die Unterrichtung von Mathematik und Deutsch konzentriert und durch Zusatzfächer wie Sachkunde, Sport, Kunst, Musik und Religion ergänzt.
2. Sekundarbereich I : Orientierungsstufe, Mittelstufe der Oberschule
Im Detail ist hier die Haupt-, Real- und Gesamtschule sowie das Gymnasium gemeint. Die Sekundarstufe I umfasst die Klassen 5 bis 10 und endet mit dem Haupt- oder Realschulabschluss. Bei einem entsprechenden Qualifikationsvermerk berichtigt die mittlere Reife den Eintritt in die gymnasiale Oberstufe. Hierzu gehören:
- Gymnasium
- Realschule
- Hauptschule
- Gesamtschule
- Förderschulen und andere Schulformen
3. Sekundarbereich II: Gymnasiale Oberstufe oder berufsbildende Schule
den Schülern stehen mit Beginn der Sekundarstufe II viele Möglichkeiten offen. Zum einen können sie in Form des Fachabiturs oder Abiturs weiter die Schule besuchen oder zum anderen in Form einer Ausbildung in das Berufsleben einsteigen. Zum Sekundarbereich II gehören:
- gymnasiale Oberstufe
- berufsbildende Schule
- Weiterbildung, die zum Abitur führt
- Duale Ausbildung
- rein schulische Ausbildung
- Übergangssysteme
4. Tertiärbereich: Hochschulen, Fachakademien, Berufsakademien und Fachschulen
Fachhochschulen, Universitäten und andere Hochschularten, welche zu einem akademischen Abschluss führen, werden im Tertiärbereich beschrieben. . Ihr Abschluss qualifiziert zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.
5. Quartärbereich: Berufliche und private Weiterbildung nach der Berufsausbildung
Dieser Bereich umfasst im gesamten das Konzept der Weiterbildung für private oder berufliche Zwecke. Das deutsche Bildungssystem hat zwar bundesweit das selbe Grundgerüst im allgemeinen Aufbau, aufgrund der Kulturhoheit der Länder unterscheidet es sich jedoch teilweise stark.
Bildungspaket: Finanzierung und Organisation
Ein Großteil der Bildungsangebote wird von den einzelnen Bundesländer organisiert und auch finanziert. Die schulische Ausbildung muss in Deutschland von der Primarstufe über die Sekundarstufe I bis hin zur Sekundarstufe II für alle und jeden kostenlos sein, so ist es fest im Grundgesetz verankert, d.h. die Länder dürfen hierfür keine Gebühren erheben. Bei den anderen Bildungsstufen ist dies nicht der Fall. Da z.B. Kindergärten von den Kommunen und Städten selbst finanziert werden, können auch die Gebühren erheblich voneinander abweichen. Teilweise unterscheiden sich die anfallenden Beträge nicht nur von Stadt zu Stadt, sondern sind auch je nach Hochschule innerhalb der Kommunen und Städte unterschiedlich hoch.
Sonderbereiche
Förder- oder Sonderschule:
Sie dienen Schülern, die aufgrund einer Behinderung oder Lernschwäche im allgemeinbildenden Schulsystem nur geringe Aussichten auf Erfolg haben.
Privatschulen:
Im deutschen Bildungssystem sind Privatschulen nur von geringer Bedeutung, obwohl an 2.500 privaten allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen eine halbe Million Schüler bundesweit unterrichtet werden.
Nachhilfe:
Unter den Nachhilfesektor fallen alle Unterstützungen für Lernende, die außerschulisch durchgeführt werden. Ziel hierbei ist die Verbesserung der schulischen Leistung.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)