Anfang März haben wir einen Artikel veröffentlicht, der über die wichtigsten Punkte aufklärt, wenn man sich als Student selbstständig machen möchte. Vorteile hat das viele, von den ersten Berufserfahrungen und Kontakten in die Arbeitswelt bis hin zum schlichten Monatseinkommen. Und zu beachten gibt es auch viel, was wir erklärt haben. Eine Frage bleibt am Ende aber doch übrig: Wie vereint man das Studium und den Nebenberuf als Freelancer optimal?
Wenn der Freelancer über sich hinauswächst
Ganz abgesehen von den Steuerfragen, dem Businessplan und der Krankenversicherung möchten wir vor allem den Punkt der Zeitauslastung noch einmal vertiefen. Denn erst einmal klingt die Sache überzeugend einfach: Man kümmert sich um alle gesetzlichen und steuerlichen Schritte, baut sich etwas auf und startet durch. In aller Euphorie kann es aber passieren, dass auf einmal die Nebentätigkeit im Fokus steht und nicht mehr das Studium, das es eigentlich zu bestreiten gilt. Es ist großartig, als Freelancer und Student gleichzeitig tätig zu sein; sich auf der einen Seite auszubilden und das Gelernte auf der anderen Seite direkt umzusetzen und sich ein immer kraftvolleres Standbein aufzubauen. Aber Klausuren, Vorlesungen und die Prüfung stehen genau wie Freunde, Familie und Freizeit weiterhin an oberster Stelle.
Selbstverständlich wird es nicht so sein, dass man studentischer Freelancer wird und direkt mit vielen Aufträgen durchstartet, auch wenn entsprechende Jobbörsen wie Freelance Junior attraktive und zahlenmäßig immer mehr Aufträge vermitteln, auf die man sich bewerben könnte. Dort geht es um WordPress, Programmierung, Webdesign und Grafikdesign, genau wie ums Texten und um SEO, kurz gesprochen findet also jeder etwas für seinen Bereich. Ist der Aufbau eines Kundenstamms aber doch erst einmal in Gange, lässt er sich nur schwer aufhalten, ohne nachhaltige Konsequenzen zu spüren zu bekommen, wenn Auftraggeber sich eben andere Freelancer und Studenten suchen. Es heißt also, vorsichtig zu sein und abzuwägen, wie weit man gehen kann und an welchem Punkt besser Schluss mit Wachstum und Aufträgen ist. Nicht zu unterschätzen ist auch der Faktor „Spontanität“, den die Kunden mit wichtigen Eilaufträgen gerne ausnutzen. Der Freelancer springt, er hat keine Wahl, denn eine Absage würde ihm schaden. Wenn der Auftrag aber wiederum seinem Studium schadet, wird deutlich, wo der Fehler liegt.
Verschiedene Voraussetzungen aus dem Studium heraus
Dieser beschriebene Grenzpunkt kann an ganz unterschiedlichen Stellen liegen. Das eine Studium bringt massig freie Zeit mit sich, während das andere Studium vor lauter Lernen und Klausuren kaum noch Zeit übrig lässt, um überhaupt etwas zu starten, was nicht zu völlig unchristlichen Zeiten gemacht werden muss. Denn das ist nicht der Sinn hinter der freiberuflichen Nebentätigkeit als Student – sondern der Freelancer soll Spaß haben und seine Tätigkeit nicht als Belastung sehen. Wenn das Studium keine ausreichenden Zeitreserven lässt, ist es besser, den Schritt in die Selbstständigkeit zu vertagen. Im umgekehrten Fall ist er wünschenswert und wird sich auszahlen.
Konflikte zwischen Student und Freelancer sind, wie wir es im vorhergegangenen Artikel bereits beschrieben habe, unbedingt zu vermeiden.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)